Chintsa

Indischer Ozean pur. Brandung mächtig. Viele Felsenriffe. Dazwischen Sandstrände. Zu gefährlich zum Baden. East London Coast, so nennt sich dieser Abschnitt der Wild Coast, an dem ich heute Vormittag über drei Stunden entlang gewandert bin. Der Hotelbesitzer hatte mich mit dem Auto zum "Einstieg" in den Strand zu einem Nachbarort gebracht, von dort aus bin ich dann am Strand zurückgelaufen. Einige Angler versuchten ihr Glück von den Felsriffen aus, sonst war niemand zu sehen. Auch keine Tiere, kaum Vögel, nichts. Mit Busch bewachsene hohe Sanddünen am Ufer, Sand, Fels, Ozean. Das war alles. Es war wild, sehr windig, sonnig und doch auch etwas öde. Die Küste hat nämlich außer dem Ozean nichts anderes zu bieten. Aber das ist ja schon eine Menge.



Der Weg war anstrengend, teils wegen des Stapfens durch den Sand, teils wegen des Kletterns über Felsen und Geröll. Begehbar ist das Ufer ohnehin nur bei Niedrigwasser, aber das passte heute. Die Fotos geben schon ein Stück von der wilden Brandung und der Weite des Strandes wider. Ein Erlebnis - und mal wieder etwas mehr Bewegung draußen!



Zurück im kleinen Dorf, wie gesagt eine kleine "weiße" Insel, war nur ein kleines Café offen, das auch gleich nach dem Lunch schloss. Am frühen Abend macht dann das andere Café und zugleich Pub auf. Das ist auch schon fast alles. Aber weil es heute Donnerstag und damit fast schon Wochenende ist, macht auch ein weiteres Restaurant oben auf den Dünen auf. Das werde ich nachher zum Essen besuchen.



Diese Pension hier liegt wunderschön oben auf den Hügeln mit tollem Ausblick, die Zimmer sind gut ausgestattet, und alles ist blitzeblank geputzt, dass man es kaum anzurühren wagt. Eigentümer und Wirtsleute sind ein älteres Ehepaar aus Schwaben, die sich hier vor 19 Jahren ihr kleines "schwäbisches Paradies" aufgebaut haben und wenige Zimmer als B&B vermieten. Der Besitzer ist ausgesprochen unfreundlich und pedantisch. Das macht den Aufenthalt wenig erfreulich. Sauberkeit alleine reicht nicht. Bin froh, wenn ich hier morgen wieder weg bin.



Dann geht es eine lange Strecke hinunter, inzwischen südwestwärts über East London nach Port Elisabeth und einige Kilometer darüber hinaus nach Jeffrey's Bay. Das soll ein richtig quirliger Badeort sein - und ich bin dort übers Wochenende! Wetteraussichten sind gemischt, aber vorerst wieder etwas wärmer, bis 27 °. Wird auch wieder Zeit. Und etwas mehr Leben (hier bin ich fast der einzige Gast) kann auch nicht schaden.

Fortan geht es also hinter Port Elisabeth die berühmte Garden Route entlang. Die meisten Touristen beenden die "Nordschleife" wieder in Joburg und fliegen nach Port Elisabeth, um dann die Küste entlang nach Kapstadt zu fahren. Ich wollte die gesamte Küstenstrecke kennenlernen. Sie führt nur nicht dicht an der Küste entlang. Aber haben sich die zwei Abstecher nach Port Saint John's und hierher nach Chintsa wenigstens gelohnt? Es sind immerhin ca. 1000 km Fahrt. Und da würde ich sagen: Ja, unbedingt, - wenn man bereit ist, ein ganz anderes Süfafrika kennenzulernen, wenigstens auf der Durchfahrt. Port St. John's hat mir gut gefallen, aber es ist bis dorthin doch viel Ödland zu durchfahren. Die wilde Küste und der Ozean bei Chintsa entschädigen einen wieder für die langen Fahrten. - Und immerhin habe ich auch Nelson Mandela "besucht"...
Und heute Nacht habe ich erstmals in Südafrika das "Kreuz des Südens" am Himmel gesehen!

Hier gibt es wie immer im Webalbum die neuen Fotos!

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