Kruger Nationalpark

Das war schon ein ganz besonderes Erlebnis. Bei bestem Wetter ging es zum nächstgelegenen Gate (Numbi), Ticket kaufen, und dann ohne Wartezeit in den Park. Es war überraschend leer, erst ab Mittags wurde es voller, aber bei der Hitze (32°) war da von den Tieren nicht mehr viel zu sehen. Nein, stimmt nicht ganz!



Es ist schon überwältigend, wenn man auf einmal neben der Straße Giraffen auftauchen sieht, dann Elefanten, Zebras, einmal sogar eineTüpfel-Hyäne, die wohl von einer großen Zahl Geier angelockt worden war, die in der Nähe vermutlich ein Aas entdeckt hatten. Dann Springböcke, Impalas, Elen-Antilopen, Kudus, war alles dabei. Nicht alles konnte ich fotografieren. Manche Tiere hielten sich im Gebüsch auf und waren zwar für das Auge, aber nicht für die Kamera auszumachen. Zahllose bunt gefiederte Vögel, deren Namen ich nicht kenne. Große Raubvögel, Adler oder Geier, gab es immer wieder zu sehen, besonders an den wenigen Wasserstellen.

Denn der Park leidet unter großer Dürre. Mensch und Tier hoffen hier auf Regen. Giraffen und Elefanten holen das spärliche Grün von den Bäumen. Ansonsten sieht es aus wie in einem wüsten Trockenwald, wie ich ihn in Ecuador kennengelernt habe. Nur am Flusslauf des Sabie, der tatsächlich noch Wasser führt, war es üppig grün und voller Wasserbüffel.

Was soll ich sagen, es war einfach wunderschön. Die Größe des Parks ist unvorstellbar, man fährt zig Kilometer in eine Richtung, und hat doch nur ein kleines Stück durchquert. Allerdings hat er hier im Süden auch seine größte Breite, denn sonst ist er mehr ein "Schlauch" entlang der südafrikanischen Grenze zu Mozambik und Zimbabwe. Es gibt ein gut ausgebautes Straßensystem, in dem die Hauptadern durchweg asphaltiert sind. Spannend sind dann die kleineren Quer- und Längsverbindungen, die aus sandigen Schotterpisten bestehen. Davon bin ich eine mehr als 50 km lang gefahren. Hat gedauert, war aber ein besonderes Erlebnis. Es begegneten einem da nur wenige andere Autos.



Der Kruger Park ist, wie oft kritisiert, voll touristisch und kommerziell erschlossen. Es gibt in größeren Abständen Raststätten mit Tankstellen, sogar Hotels und Campingplätze. Man kann also dort alles kaufen, was man am Tage benötigt. Umso schöner ist es zu sehen, wie völlig unbehelligt und unbeeindruckt die Tierwelt durch den Menschen ist. Weil es keine Jagd gibt, gibt es auch wenig Scheu und Fluchtverhalten. Aus den Autos auszusteigen ist verständlicherweise strikt verboten. Ranger patroullieren. Nur auf den eingezäunten Rastplätzen kann man das Auto gefahrlos verlassen.

Ja, und nachmittags war es dann soweit: Ein Pulk Autos an einer Stelle: ein Löwe! Genauer gesagt eine Löwin, die sich in der Mittagshitze in den Schatten gelegt hatte und von Ferne das Treiben der Menschen beobachtete. Sie lag vielleicht 150 m von der Straße entfernt im Busch, ich freue mich sehr, sie wirklich gesehen zu haben, und dass sogar ein - zwei Fotos geglückt sind - mit großem Tele, versteht sich. Es ist vom Gefühl her doch ganz anders als im Zoo...

Noch einen Kaffee in einer Raststätte, und dann ab zurück ins Hotel. Ich war wirklich geschafft: Fahren - beobachten - fotografieren, - weiterfahren - überall hingucken, was sich bewegen könnte - dann die wilden Schotterpisten, die volle Aufmerksamkeit erforderten, so dass ich eine Affenhorde fast übersehen hätte... Anstrengend. Beim nächsten Mal (ab morgen) kann ich mich in der privaten Safari - Lodge in einem sogenannten Game Park fahren lassen und kann mich dann nur aufs Schauen konzentrieren. Schließlich weiß dann der Guide auch die besten Stellen für die Tierbeobachtung. Das war also heute ein aufregendes Kennenlernen auf eigene Faust. Hat mir total gut gefallen!

Fotos gibt's weiter im bekannten Album, also hier

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