Mpumalanga

Mpumalanga heißt die östliche Provinz Südafrikas, zu welcher der größte Teil des Krüger NP gehört. Heute bin ich diese Provinz von Nord nach Süd durchfahren, um dann kurz nach Osten Richtung Swaziland abzubiegen. Gelegenheit, ein wenig über 'Land und Leute' zu schreiben.

Was es in Südafrika nicht gibt, oder was mir bisher so gut wie nie begegnet ist: Windkraftwerke, Solarzellen auf Dächern, streunende Hunde. Eigentlich gibt es überhaupt keine Hunde im öffentlichen Raum. Erstaunlich, angenehm. Katzen schon.

Ich habe heute eine Bildserie beim Autofahren geschossen. Man sieht bei der Auswahl, die ich ins Webalbum hochgeladen habe, die wechselnden Landschaften, das Bild der Straßen und Dörfer, bisweilen Menschen am Rand. Die Straßen sind allgemein in gutem bis sehr gutem Zustand, das Netz ist recht dicht, die Beschilderung bestens. Geschwindigkeiten werden scharf überwacht. Die angegebenen erlaubten Höchstgeschwindigkeit sind aber bei den vielen Bergstrecken, die es hier gibt, oft bis zur Grenze ausgereizt: Schneller kann man ohnehin kaum fahren. Sollte man auch nicht. Manchmal hat mich zulässiges Tempo 120 auf einer bergigen Strecke doch gewundert. Die Straßen sind aber großzügig und breit angelegt. Fast immer gibt des auf den Regionalstraßen einen breiten Randstreifen, der auch zum Ausweichen vor Überholern genutzt wird. Der Verkehr fließt zügig und flüssig. Wo er dichter wird, also in den größeren Ortschaften, wird die Straße dann meist 4 oder 6 spurig. Fahrräder gibt es auch kaum, und wenn, dann sind es Weiße, die dem Radsport frönen. Ebensowenig gibt es Motorräder oder Roller, eigentlich merkwürdig. Gottseidank ist die Automobilisierung noch längst nicht so, dass jeder sich ein Auto leisten kann, dann wäre es auf Südafrikas Straßen nicht auszuhalten, also auch so dicht wie bei uns.



Straßen werden am Rand fast immer auch als Fußweg genutzt, besonders in den Ortschaften. Da muss man sehr aufpassen. Die Dörfer sehen hier in der Gegend recht ordentlich und sauber aus, die kleinen und größeren Häuser liegen weit über die Landschaft verstreut. Strom haben alle, Mobilfunk auch. Schulen sieht man viele, besonders dann auch die Schüler und Schülerinnen in ihren Uniformen. Diese Schüler wie auch alle anderen nutzen das hier sehr verbreitete private Bussystem der "Taxis", was hier sehr billige Minibusse sind. (Was für uns Taxis sind, heißt Cabs.) Sie sind meist an den einheitlichen Streifen in den Farben Südafrikas zu erkennen und halten bei Bedarf, aber auch an festen Haltestellen in der Ortsmitte, und an den Ausfallstraßen. Da gibt's dann immer öffentliche Sonnen und Regenschutzdächer. Für Ausländer ist das System der Minibusse schwer zu durchschauen, da es auch auf bestimmte festgelegte Handzeichen reagiert, mit denen Wartende und Fahrer interagieren. Fahrpläne, womöglich ausgedruckte, gibt es nicht. Minibusse dafür hunderte!

In den größeren Ortschaften mit vielleicht wenigen tausend Einwohnern, aber immer mit vielen vorgelagerten Dörfern, gibt es nagelneue große Malls, also riesige Einkaufszentrenten. Das ist mir stark aufgefallen. Einsame Provinz gibt es nicht mehr. Sogar neue große zentrale Kliniken habe ich gesehen, wo ich das kaum erwartet hätte. Über die intensive UND extensive Landwirtschaft zu berichten, wie sie mir aufgefallen ist, wäre ein eigenes Kapitel. Überhaupt ist die Provinz Mpumalanga dicht besiedelt, teilweise richtig zersiedelt, wie wir das ja auch kennen. Die Bevölkerung wächst und braucht Arbeit.



Die Menschen, mit denen man zu tun hat, sei es an der Kasse, an der Tankstelle, im Restaurant, sind freundlich, hilfsbereit, aber nicht aufdringlich oder übertrieben freundlich. Eigentlich ganz normal. Freundlichkeit und Höflichkeit wird mit Freundlichkeit und Höflichkeit beantwortet. Ich empfinde diese Selbstverständlichkeit des anständigen Umgangs miteinander als sehr angenehm. Das dürfte im Moloch Johannesburg vermutlich anders sein.

Kurzum: Das Reisen hier ist unkompliziert und angenehm. Man fühlt sich sicher und durchaus in einer modernen Welt: Der Müll am Straßenrand wird aufgesammelt, der Randstreifen gemäht, Schlaglöcher ausgebessert. Alles wirkt dabei entspannt und easy, auch was harte Arbeit ist. Und mit der Zeit gewöhnt man sich auch an die afrikanische Zeit. Die geht genau, aber nicht nach der Uhr...



Jetzt bin ich also in Swaziland angekommen, für 2 Nächte und einen Tag, richtig mit Grenze, Paßkontrolle, Einreisestempel, Wegegeld. Sonst ist aber alles wie in Südafrika, auch dasselbe Geld. Nur Vodafone - Südafrika mobil funktioniert hier nicht, schade. Ich habe heute Abend sehr ursprünglich afrikanisch und gut gegessen in einem dafür bekannten Lokal. War sehr gute und abwechslungsreiche Küche, sehr reichlich, sehr preiswert. Ich traf dort zwei Mädels aus Süddeutschland, wie haben an einem großen Tisch zusammengesessen, uns das Dinner schmecken lassen und uns nett unterhalten. Ein gelungener Abend und Einstand in Swaziland. Morgen gibt es mehr davon zu berichten. Hoffentlich scheint dann wieder die Sonne.

Fotos wie immer im Webalbum.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Nacharbeit: BestOf - Album

Cape Point

Cape Town