Royal Natal NP

Nach 20 Minuten hatte ich heute Morgen das Gate des nördlichsten Nationalparks in den Drakensbergen erreicht. Es war 8:30 Uhr - und eigentlich viel zu spät. Registrierung (mit Pass-Kopie und Auto-Kennzeichen, Wohnsitz, Anschrift usw., wie in jedem Nationalpark in RSA) und das Visitor Centre, um Infos und Karten für geeignete Wanderungen zu bekommen, kosteten auch nochmal Zeit, dann ein paar Minuten weiter in den Park hinein zu dem Parkplatz, an dem viele Wanderwege beginnen. Sachen kontrollieren, noch schnell einen leichten Baumwoll-Schal mitnehmen (eine sehr gute Intuition, siehe unten), sich für den gewählten Wanderwege in eine Liste eintragen mit persönlichen Kennzeichen (Farbe des Rucksacks, Mobilfunknummer) - und dann konnte es losgehen, da war es bereits viertel nach 9 Uhr. Problem: Es wurde immer wärmer, die Sonne brennt hier ganz schön unbarmherzig in den Subtropen, zumal auf über 1200 m Höhe. Der Ranger am Parkplatz bremste mich gleich, ich solle mir nur nicht zu viele und zu weite Wege vornehmen, es würde wieder sehr heiß werden, über 30°. Dann also nur die kleine Runde von 3 Stunden.



Die Wanderung führte einen Berghang hinauf, an dem vielfach Büsche blühten, die ich aus Australien als "Banksias" kenne, weiß aber nicht, wie sie hier heißen. Der Weg sollte zu den Tiger Falls führen in ca. 1450 m Höhe. Das war schon eine ganz nette Anstrengung bei der Wärme und angesichts der Tatsache, dass ich in den letzten beiden Wochen eigentlich nur Auto gefahren bin, gerade auch in den Nationalparks. Anders ist das bei den Wildtieren ja gar nicht möglich. Hier ist die Tierwelt nicht gar so wild, ich habe auch gar nichts davon erblickt. Entscheidend sind hier auch die Berge, besonders die hoch aufregenden Wände aus Dolomit und Sandstein. Irgendwie kam ich mir dabei vor wie am Hohen Ifen im Kleinwalsertal, sieht ganz ähnlich aus, ist auch eine ähnliche Gesteinsformation, soweit ich mich erinnere. Nur dass die Wände hier sehr viel zahlreicher sind und eine ganze Kette bilden, eben die Drakensberge, die die Abbruchkante des südafrikanischen Hochlandes (hier die Karoo) zum Ozean hin darstellt, geologisch uralt. Die bewachsenen Schuttkegel vor dieser Abbruchkante sind dort, wo sie angegraben sind, zB für den Straßenbau, so rot wie sonst selten in Südafrika - wiederum eine Erinnerung an Australien. Der gemeinsame Urkontinent Gondwana lässt grüßen.



Der Weg tat mir gut, ich kam gut in Schritt, und so erweiterte ich die Schleife um eine weitere Schleife, habe also ein ganzes Hochtal mit mehreren Einschnitten durch Bäche auf einem Höhenweg umlaufen, zweimal dicht unterhalb der aufragenden Felswände. Dass es dann durch ein Stück waldiges Buschland ging, war wegen der Wärme besonders angenehm. Ich traf andere Wanderer, mit einem deutschen Pärchen aus Aachen habe ich länger geplaudert. Sie kannten sich in Afrika recht gut aus, da nimmt man gerne Tipps mit für eine andere Reise. So gelangte ich dann nach der doppelten Schleife gut wieder unten am Parkplatz an. 3 Stunden hatte ich gebraucht, der Ranger war ganz aus dem Häuschen: "Oh, strong man!" Sehr praktisch erwies sich der dünne Baumwollschal, den ich entfaltet und vom Hut festgehalten, über den Hinterkopf und die Schultern fallen lassen konnte: Ein guter Sonnenschutz, sehr angenehm, wie ein Burnus!



Nachmittags habe ich mich in der schönen Anlage des Resorts Mont Aux Sources (Hotel inzwischen leider geschlossen) erholt, war im großen Swimming Pool, habe bei einem gutem Kaffee die Hotel Terrasse genossen, etwas gelesen, und mich dann zu einem Nachmittagsschläfchen aufs Bett gelegt - alles sehr relaxed. Dabei hat man hier vom Resort aus einen tollen Blicke auf das sogenannte "Amphitheatre", einen weiten Felsbogen in den Drakensbergen, der an beiden Enden von einem Felsturm begrenzt wird. Morgens scheint von Osten die Sonne darauf, das werde ich dann fotografieren.

Nun habe ich auch bestens (wirklich bestens, zum zweiten Mal in Südafrika) gegessen. Das Dinner - Buffet war großartig. Sehr guter Wein. Sehr gutes Resort. Es wird immer besser :-)

Fotos wie immer im bekannten Webalbum.

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