Tsitsikamma

Trübe ist es heute geblieben, ein wenig gesprüht hat es zeitweise, mäßig warm. Sommer fühlt sich anders an. 20 km von hier ist ein Zugang (Gate) zum Tsitsikamma Nationalpark, am Storms River Mouth. Da bin ich heute hingefahren.

Da war der Bär los, so viele Touristen und Busse habe ich bisher noch an keiner Stelle in Südafrika gesehen! Die Garden Coast ist offenbar sehr beliebt. Teurer wird es auch, sowohl in den Restaurants als auch beim Eintritt: Der Zugang zu dem kleinen Abschnitt des Tsitsikamma NP war fast genauso teuer wie die Tageskarte für den Kruger NP! Da passt etwas nicht. Dass es Richtung Cape Town touristischer und teurer wird, habe ich erwartet, aber dass es schon hier an einer keineswegs besonders attraktiven Stelle (aus meiner Sicht) losgeht, hätte ich nicht gedacht. Nun gut, es war total "busy". Am Storms River Mouth gibt es eine Suspension Bridge, nichts Großes, nur unten dicht über der Flussmündung, aber immerhin eine beliebte Attraktion, wie ich feststellte. Die Parkplätze wurden rasch voll. Ich bin losmarschiert zur großen Runde, das heißt zum Aufstieg zum Lookout oben auf den Felsen - also im Prinzip dorthin, wo einige Kilometer weiter östlich meine Lodge liegt. War eine fiese Maloche, da hochzusteigen mit vielen Treppen und Stufen, aber schön. Der Ausblick war klasse, sofern man das bei dem nebeligen Wetter überhaupt sagen kann. Die Bewegung tat mir mal wieder gut.



[Mein rechter Fuß hat auch wieder mitgespielt; der hatte nach der wilden Küstenfelsenkletterei in Chintsa doch einen leichten Knacks weggehabt] Oben traf ich ein junges Pärchen aus Regensburg. Wir haben uns am Lookout (da war außer uns keiner mehr, zu viele hatten vorher aufgegeben) eine Weile nett unterhalten.

Exkurs zu Bekanntschaften: Ich treffe ja viele Leute, und hin und wieder ergibt sich daraus ein nettes Gespräch, manchmal mehr. Typisch für Südafrika sind junge deutsche Pärchen, die das erste Mal einen neuen Kontinent betreten - von den Seychellen mal abgesehen. Da sind die Gespräche dann etwas einseitig, weil die ja von der Welt noch nichts kennen. Nett immerhin, - aber interessanter für mich sind Gespräche mit anderen "Weltenbummlern", wie ich sie zum Beispiel in Port St. Johns getroffen habe. Da haben wir abends sehr nett zusammen gesessen: ein reiferes Paar aus den - USA (sehr, sehr selten, Reisende aus US-Amerika!) und ein ebenfalls älteres Ehepaar aus der Schweiz. Besonders mit den Schweizern habe ich mich länger und gut unterhalten, die wollten noch weiter ins Landesinnere, kannten Südafrika schon recht gut. Die üblichen Touristengebiete (Garden Coast, Cape Town zB) mieden sie. OK, ich kenne das ja noch nicht, machte mich aber von da an auf einiges gefasst. Scheint sich zu bestätigen. - Oder der Abend in dem schönen Landhaus in Himeville, Drakensberge - Sani-Pass, mit einem tollen Gespräch. Es waren ein Ehepaar und ein Freund des Mannes dabei, ich dachte erst: ein private Guide. Stimmte auch, nur diesmal nicht, denn sie waren als 3 Freunde unterwegs. Was ich von denen über Großwildtiere in Afrika gehört und gelernt habe, war klasse. Ich habe nur die Ohren gespitzt und gestaunt. Ich habe bei ihnen Fotos gesehen, zum Beispiel von Leoparden und Löwen, ganz nah, da habe ich nur gedacht: Wow, das möchte ich auch mal gerne so erleben! Nun gut, einer war ja Private Guide, ziemlich exklusiv (= teuer), aber immerhin, ich habe den Kontakt geknüpft, und wenn nochmal Afrika, dann mit diesem Guide (Deutscher aus Kapstadt) dorthin, nach Botswana: Strikt begrenzte Kontingente für die Safari Camps, Vorplanung mit Anmeldung mindestens ein Jahr vorher, manchmal länger. Das könnte mich total reizen:  Hinfliegen - Reinfliegen - einige Tage Safari - Rausfliegen - Zurückfliegen. Wäre eine Sache von 8 - 10 Tagen. Auf sowas bin ich heiß!]



Tja, hier ging es bieder touristisch zu. Ich habe noch die Bloukrans-Brücke besucht, die Grenze zur Western Cape Region. Bekannt ist sie allerdings als die Bungee - Brücke. Habe einen Kaffee getrunken und den Bungee-Springen zugeschaut. Zuschauen bringt aber absolut kein "Adrenalin" :) Auf der Rückfahrt regnete es, aber es war alles in allem doch ein runder, interessanter Tag.


Leider wird es noch kühler, 10° - 17°, - und so was nennt sich hier Sommer. Die kennen das offenbar nicht anders, denn es gibt hier in allen Unterkünften dicke und warme Betten. Hatte mich schon gewundert. Irgendwie hatte ich falsche Vorstellungen von einem warmen Südafrika...




Fotos wieder reichlich im Webalbum. Und wieder habe ich zwei gute hochauflösende Videos gemacht von der beachtlichen Brandung - Upload später von zu Hause.
Was gab es noch? Sauna, Pool, Jacuzzi, Dinner ..

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das war Südafrika

Hermanus

Nacharbeit: BestOf - Album