Seweweekspoort

Morgens eine überraschend interessante "private" Führung durch die Straußenfarm, dann ging es weiter westwärts durch die Kleine Karoo. Die heißt tatsächlich so, englisch Little Caroo. Ich hatte mir einen Abstecher ausgesucht zu der dritten aufregenden Möglichkeit, die Großen Swartberge zu durchqueren: nämlich durch die Schluchten des Seweweekspoort, Pass kann man das nämlich nicht nennen. Die Bilder zeigen eine rasante, wilde Bergwelt von ungeschliffener Härte: Da hat keine Eiszeit und kein Gletscher dran gearbeitet. Es ist sehr altes Quarzit - Gestein (ca. 220 Mio. Jahre), die rote Farbe kommt vom Eisen. Die starken Faltungen entstanden beim Driften der Kontinentalplatten, als sie aus Gondwana heraus entstanden. Das ist wirklich alles sehr ursprünglich, robust und imposant. Mir fällt nichts Vergleichbares ein, das ich irgendwo auf der Welt schon einmal so klar gesehen hätte. Am ehesten käme Australien infrage, aber da sieht es mit den Bergen, doch sehr anders aus (die sind noch älter). Denn die Swartberge sind ein gewaltiges Felsengebirge zwischen Drakensbergen und Kapgebirge in der Wüste des östliche Südafrika!



Ich bin bis über die Mitte hinein gefahren und dann wieder umgekehrt: 20 km hinein, 20 km hinaus, hat 3 Stunden gedauert, natürlich alles graveled road und viele Fotostops. Andere Autos sind mir kaum begegnet. Man könnte zwar durchfahren, aber auf der anderen Seite bleibt dann eine sehr lange Strecke unpaved road, bis man wieder auf eine Hauptstraße trifft. Das Rein- und wieder Rausfahren habe ich einem Vorschlag des Reiseführers entnommen, hat gepasst. Das war alles wirklich sehr beeindruckend und ganz nach meinem Geschmack.



Dann ging es noch 200 km weiter durch die heiße, öde Karoo, unterbrochen nur von zwei Ortschaften in jeweils einem Tal, in dem etwas Obstanbau betrieben wurde. Dann auf Montagu zu wurde es immer grüner, es gab einen weiteren kleinen Pass zu überwinden, und dann breitete sich das Weinland vor mir aus - was für ein Wechsel!



Ich bin der Road 62 gefolgt, die sich anheischig macht, die afrikanische Route 66 zu sein. Man braucht eine Menge Sitzfleisch im Auto, um ihr zu folgen. Hier bin ich nun auf einem sehr komfortablen und malerischen Weingut gelandet für 2 Nächte. Mal sehen, was es hier in der Gegend morgen zu entdecken gibt. Den ganzen Tag kann man ja nicht Wein trinken...

Bilder wie immer im Webalbum.

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